Mein erster selbstgebauter J-Bass
Am 3. und 4. Oktober 2015 war ich in Berlin um etwas mehr über Gitarren und Gitarrenbau zu lernen.
Am Sonnabend-Morgen fuhr ich nach Berlin zur Ladenwerkstatt der Firma Saitenreiter, wo sich alles um Gitarren dreht. 10 Uhr ging es los. Heute waren wir nur zu zweit und so konnte sich Jens Walter um so mehr um uns kümmern.
Neben Wissenswertem zu den verschiedenen Gitarren-Bauformen erfuhren wir vor allem viel über die Hölzer die zum Bau von Gitarren verwendet werden und welche Klangeigenschaften sie haben.
Schon hatten wir unseren Korpus als Rohling vor uns liegen. Für mich hatte Jens ein Stück aus geflammter Esche herausgesucht, der jetzt schon ahnen ließ, wie die Gitarre einmal aussehen wird.
Schleifen, schleifen und noch mal schleifen ...
Doch erst einmal ging es ans Schleifen, natürlich mit Hand! Angefangen mit 180er Papier bis hin zum 600er. Zwischendurch immer wieder prüfen, dass nichts vergessen wird.
Die Aussparungen für die Pickups (Tonabnehmer) waren etwas sehr eng gefräst, so dass ich sie mit einer Rundfeile nacharbeiten musste.
Auch galt es die Bohrungen für den Hals (nachdem er richtig saß) anzubringen.
Nach dem letzten Schliff mit 600er Papier, ging es ans Ölen und nachdem es eingezogen war, wurde der Korpus gewachst.
Zwischendurch, wärend das Öl am Korpus einzog, wurde der Hals geschliffen. Genauso wie der Korpus bis zum 600er Papier.
Auch er wurde geölt.
Zwischendurch gab es immer wieder Theorie und Geschichten aus der Gitarren-Welt.
Im dritten Bild ist der Korpus fertig geschliffen und der Hals mal probeweise eingesetzt.
So viel Schleifpapier brachte ich ...
Der frisch geölte und gewachste Korpus wurde wie der Hals bis zum nächsten Morgen zum trocknen aufgehängt.
Dann ging es erst einmal zum Abendbrot essen zum Inder. Das Bier schmeckte heute besonders gut.
Polieren und Zusammenbauen.
Am Sonntag ging es dann weiter mit Polieren und Zusammenbauen.
Die Pickups wurden eingebaut, der Sattel befestigt.
Dann ging es an die Elektronik. Na ja, drei Pottis und eine Klinkenbuchse waren vormontiert. Nur noch die Pickups richtig verlöten, die Löcher zum Befestigen boren und festschrauben.
Ach ja, der Sattel musste ja noch eingeklebt und die Kerben für für die Saiten gefeilt werden. Dazu gibt es eine Schablone, die den richtigen Abstand, entsprechend der Saitendicke angibt.
Da es ein Knochen-Sattel ist, musste ich etwas aufpassen, dass ich ihn nicht zerbrach.
Setup und Tuning
Der Hals wurde überprüft und er war schon richtig eingestellt.
Jetzt kamen die Saiten drauf und wurden gestimmt. Die Saitenlage stellte ich mir so ein, wie ich mal spielen werde. Dann wurde der Sattel noch mal überprüft und entsprechend mit der Feile auf die richtige Höhe angepasst.
Die Saiten dürfen an keiner Stelle schnarren. Dann wird die Oktavreinheit eingestellt. Das ist kein großer Akt und wird am Saitenreiter eingestellt.
Wenn alles richtig eingestellt ist, wird die Gitarre das erste Mal an den Verstärker angeschlossen. Nun zeigte sich am Klang, dass ich die Pickups noch etwas höher stellen konnte. Nun stimmte auch der Klang so wie ich ihn haben wollte.
Zwei Tage am Gitarre bauen - wie schnell die Zeit verging. Heute Abend geht es zur Probe, da wird sich zeigen, was ich gebaut habe!
Lust bekommen? Hier geht es zur Webseite von Saitenreiter in Berlin.